In diesem besonderen Jahr das uns die Pandemie beschert ist vieles anders. Die meisten Gleichstellungsbeauftragten haben sich in dieser Situation gegen das Verteilen der Brötchentüten ausgesprochen.
Die Sensibilisierung für das Thema Gewalt an Frauen darf dadurch aber nicht ins Hintertreffen geraten.

In Zeiten von Kurzarbeit oder häuslicher Telearbeit kommen echt soziale Kontakte zu kurz. Der Weg ins www liegt nah. So informativ das Netz auch ist, es lauern Gefahren.
Die digitale Gewalt hat einen ganz neuen Stellenwert bekommen.

Die Broschüre des Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe zeigt Gefahren auf und erläutert Fachbegriffe wie beispielsweise Hatespeech, Cybersexismus, Shitstorm oder Cybergrooming.

Cybergrooming möchte ich hier als Beispiel für digitale Gewalt gerne näher erläutern:
Mit dem Begriff Cyber-Grooming wird das gezielte Einwirken auf minderjährige Personen im Internet bezeichnet. Das Ziel sind im weiteren Verlauf pädokriminelle Handlungen.
Es werden verschiedene soziale Netzwerke wie beispielsweise Instagram, Snapchat oder die Chatfunktion von Online-Spielen genutzt, um den Kontakt zu Kindern und Jugendlichen herzustellen.
Cyber Grooming erfolgt fast immer nach demselben Muster:
die Täterin oder der Täter bauen Vertrauen zu Minderjährigen auf. Es wird gezielt nach Name, Alter und Adresse ausgefragt.
Fühlt sich die Täterin oder der Täter sicher genug wird ein Treffen vereinbart, mit dem Vorsatz das minderjährige Kind sexuell anzugehen.

Zweifellos gehen Kinder oder Jugendliche mit einem persönlichen Treffen außerhalb des Chats ein großes Risiko ein. Eine herbe Enttäuschung ist dabei die geringste, ein sexueller Übergriff durch einen Pädokriminellen Menschen die größte aller Gefahren. Dabei kann diese Person ihre wahre Identität meist bis zum Treffen verschleiern!
Cybergrooming ist gemäß § 176 Absatz 4 Nummer 3 des Strafgesetzbuches ( StGB ) strafbar.

Was schützt Kinder und Jugendliche vor Cyber-Grooming?
Misstrauisch bleiben! Man weiß nie genau, wer sich hinter dem Profil verbirgt.
Keine persönlichen Daten preisgeben!
Sicherheitseinstellungen nutzen!
Nie alleine mit Fremden treffen!
Standortdaten nie an Fremde übermitteln!
Unangenehme Dialoge abbrechen!

Eine Broschüre die Einblicke in die Strukturen von digitaler Gewalt vermittelt … absolut lesenswert:

nbff-Broschuere-Frauennotruf-Digitale-Gewalt

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