Beschäftigte vertrauen ihrem Arbeitgeber gerade in Krisenzeiten als richtungsweisende Institution besonders stark. Eine klare Haltung gegen Sexismus, sexuelle Belästigung und sexualisierte Gewalt in jeder Form, trägt zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit und einer starken, respektvollen Unternehmenskultur bei – gerade auch in besonders herausfordernden Zeiten wie der Corona-Pandemie.
Die Corona-Pandemie hat in der Arbeitswelt vieles verändert. Sie hat zu großen Belastungen für viele Beschäftigten geführt durch Kurzarbeit, Homeoffice und Kinderbetreuung zuhause. Aktuell können viele Unternehmen und Institutionen nun nach und nach wieder in einen Normalbetrieb übergehen, das Homeoffice wird aber vielerorts gleichermaßen fester Bestandteil der Arbeitskultur bleiben.
Beschäftigte in allen Arbeitsplatzkonstellationen vor Sexismus und sexueller Belästigung zu schützen, ist dabei eine besondere Herausforderung. Gleichwohl sind Arbeitgeber nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verpflichtet, ihre Beschäftigten vor sexueller Belästigung zu schützen.
Wir wollen deshalb Arbeitgeber und Beschäftigte ermutigen, Sexismus und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz genauso wie Anzeichen für Gewalt zuhause zu erkennen, hinzusehen und Übergriffen wirksam entgegenzutreten.
Jede dritte Frau, d. h. jede dritte Mitarbeiterin, jede dritte Kollegin, ist statistisch gesehen mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen.
41 Prozent der Frauen erleben aktuell sexistisches Verhalten am Arbeits- oder Ausbildungsplatz. Und auch männliche und diverse Beschäftigte erfahren Sexismus und Gewalt. Jede 11. erwerbstätige Person hat in den vergangenen drei Jahren sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt.
Die Initiative „Stärker als Gewalt“ will deshalb Arbeitgeber und Führungskräfte darin bestärken, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Sexismus, sexueller Belästigung und Gewalt zu schützen – egal ob an der Kasse, im Büro, in der Videoschalte oder zuhause.
„Sexismus begegnet uns täglich und überall – in Medien und Kultur, in der Werbung, am Arbeitsplatz und in der Politik. Sexismus würdigt Menschen aufgrund ihres Geschlechts herab. In einer offenen, modernen und gleichberechtigten Gesellschaft hat Sexismus keinen Platz.
Wir wollen Sexismus bekämpfen, Maßnahmen dagegen entwickeln und erfolgreiche Projekte fortführen“, heißt es im Koalitionsvertrag der 19. Bundesregierung. Sexismus ist in unserer Gesellschaft viel weiter verbreitet, als wir es auf den ersten Blick sehen. Es geht dabei um Machtmissbrauch, Grenzverletzungen und Herabwürdigungen aufgrund des Geschlechts. Sexismus hat Folgen: Er führt zu ungleichen Chancen und sexueller Belästigung bis hin zu Gewalt. Der Übergang von Sexismus zu sexueller Belästigung ist fließend – Sexismus ist ein Nährboden für Gewalt. Das geht uns alle an.
Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zusammen mit der EAF Berlin als verantwortlichem Projektträger mehrere „Dialogforen gegen Sexismus“ durchgeführt.
Hier gehts zur Handreichung:
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1 Edelman Trust Barometer 2021
Die Handreichung „Gemeinsam gegen Sexismus“, wurde von der EAF Berlin in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erstellt.
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