Wertschätzung für Sorgearbeit jetzt!
Die Pandemie hat uns verdeutlicht, dass Sorgearbeit viel Verantwortung für geringe Wertschätzung bedeutet, denn:
„Wer ist für die Sorgearbeit überwiegend in unserer Gesellschaft zuständig? Wer trägt die Hauptlast in besonderen Lebenssituationen? Für Kinderpflege? Home Schooling? Bis hin zu allen sogenannten haushaltsnahen Dienstleistungen und auch Fürsorge für die ältere Generation?
Der Equal Care Day, der grundsätzlich auf den 29. Februar festgelegt wurde – am Schalttag, um die Wichtigkeit der Themenkreise aufzuzeigen – soll dies auch verdeutlichen.
Es ist ein gutes Datum, denn wir übersehen diesen besonderen Tag ja gerne einmal und so werden auch die vielfältigen Arbeits- und Tätigkeitsfelder der zu 80% von Frauen übernommenen Sorgearbeit auch gerne übersehen oder als Selbstverständlichkeit hingenommen.
In diesem Jahr – in Ermangelung des 29. Februar – wird der Aktionstag „Equal Care Day“ am 01. März öffentlichkeitswirksam begleitet.
Spannend nehmen wir als Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Nordfriesland von Nord nach Süd dabei die statistische Equal Care Auswertung zur Kenntnis, dass Männer viermal so lange brauchen, bis Sie dieselbe Menge an Care-Arbeit geleistet haben wie sie die Frauen auch 2021 noch leisten.
Care Arbeit, ist nach wie vor ein offensichtlich von der Gesellschaft klar definiertes Arbeitsfeld von Frauen. Gesellschaftlich dominieren fest etablierte Rollenklischees, die sich in unserer Gesellschaft halten und die Stereotype verstetigen, statt sie aufzubrechen und auch im Mehrwert an alle Geschlechter gleichermaßen zu knüpfen.
Als besonders fatal empfinden es die Gleichstellungsbeauftragten, dass die sog. Care Arbeit auch keinen Eingang findet in Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Wertschöpfungs- analysen, die überall eine Auswertung erfahren, nur nicht im Hinblick auf Care- und damit Sorgearbeit in allen Bereichen.
Das muss uns als „Gleichstellungsbeauftragte betroffen machen“ und macht es auch. Deshalb unterstützen die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Nordfriesland den Equal Care Aktionstag mit einem Aufruf zum Mitmachen bei der Kampagne „Equal Care Day“ und fordern mit einer Presseerklärung alle gesellschaftlichen Gruppen auf, sich mit dem Thema: Care in unserer Gesellschaft konkret auseinanderzusetzen und für diese Thematik „Pflöcke“ einzuschlagen.
Wann, wenn nicht in dieser Zeit der Pandemie, würde es sich besser aufzeigen lassen, was Frauen leisten und wie wichtig all diese Faktoren für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft sind?
Die Care Arbeit beinhaltet ein weites Spektrum an Verantwortung und Arbeit. Beginnend mit der Geburtshilfe über die komplette Bandbreite der Erziehungs- und Betreuungsberufe, der Kranken- und Altenpflege bis hin zu der vielfältigen ehrenamtlichen Arbeit mit unterschiedlichsten sozialen Schwerpunkten. Überwiegend von Frauen geleistet und initiiert. Mit stetig neuen Herausforderungen für alle Altersgruppen versehen, wie beispielsweise die Arbeit im Haushalt mit kompletter Familienbetreuung von Heranwachsenden bis zu Pflegebedürftigen und weitergehend zur Palliativ- und Sterbebegleitung, die dann mit der Grabpflege endet.
Es kommen neben den Geschlechterrollen, die stereotyp wahrgenommen werden, ganz konkret der Pay und Renten Gap in der konkreten Auswirkung zum Tragen. Monetäre Auswirkungen, Altersarmut von Frauen beispielsweise – die niemals aufgeholt werden können – und die dann der „Dank der Gesellschaft“ für lebenslanges Engagement in der Sorgearbeit sind.
Wer kümmert sich? Equal-Care-Selbsttest ein toller Test der die Rollen im Haus veranschaulicht: https://equalcareday.de/mentalload-test.pdf
Nähere Informationen auch unter: www.equalcareday.de
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